VON FRANKEN, Ermengard (Irmgard), Gräfin 377
- Geboren: um 0830
- Ehe (1): IM MOOSGAU, Giselbert (II.), Graf um 0846
Allgemeine Notizen:
BIOGRAPHIE:
Ermengard Gräfin im Moosgau -------------- 830-
Jüngere Tochter des Kaisers LOTHAR I. und der Irmingard von Tours, Tochter von Graf Hugo
Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2 **************** "Die Nachkommen Karls des Großen."
IV. 6 a. TOCHTER (ERMENGARD) ------------------------------------------------
Gemahl: ---------- 846 Giselbert, Graf im Maaßgau + nach 877 (?)
Anmerkungen: Seite 112 ------------------ IV. 6. Tochter wurde 846 entführt vom Grafen Giselbert, die Ehe aber 849 vom Vater anerkannt. Ann. Fuld. 846, S. S 1, 364; Mühlb. 1124a. Der Name Irmgard erscheint erst in späteren Angaben und beruht wohl auf Verwechslung, siehe Knetsch, Brabant I, 1. Es ist sehr wahrscheinlich aber nicht ganz sicher, daß dieser Graf Giselbert der Vater des bekannten Grafen Reginar Langhals und der Ahnherr des brabantisch-hessischen Fürstenhauses gewesen ist. Die Abstammung ist nicht direkt bezeugt, wird aber daraus gefolgert, daß Reginar Giselberts Nachfolger als Graf im Maaßgau war und sein Sohn wieder Giselbert hieß, siehe Knetsch I, 2. Auch Dümmler, Ostfränkisches Reich 3, 466, stimmt dieser Annahme zu. Immerhin ist zu bedenken, daß die Identität des Schwiegersohnes Kaiser LOTHARS mit dem gleichnamigen Grafen im Maaßgau nicht völlig feststeht und daß, auch wenn diese Identität als gegeben angesehen wird, Reginar aus einer anderen Ehe Giselberts stammen könnte. Auffällig ist das Fehlen aller karolingischen Namen in seiner Deszendenz. Ich bringe daher die Nachkommen in Teil II.
Ergänzung (Werner): * ca. 830 [IV a 8]
Werner Karl Ferdinand: Seite 449 ******************* "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"
IV. Generation 8 ---
Schon Brandenburg betont, daß der Name "Ermengard" für die von Graf Giselbert 846 entführte Tochter LOTHARS I. erst in späten Quellen begegnet. Brandenburg hat die Nachkommen aus dieser Ehe nur im zweiten Teil seines Werkes, unter der wahrscheinlichen Deszendenz Seite 63ff aufgenommen. Für das einzige gewichtige Argument, das er anzweifelnd nennt, das Fehlen von KAROLINGER-Namen in der Nachkommenschaft, gibt es jedoch, gerade für das 9. Jahrhundert, Parallelen andernorts. (Vgl. dazu auch unsere allgemeinen Bemerkungen oben Seite 418/19). Dasselbe gilt von dem von Brandenburg nicht erwähnten Umstand, daß Reginar, Giselberts Sohn, in den Diplomen KARLS III., der sein Vetter zweiten Grades war, wenn Reginar der Sohn einer LOTHAR-Tochter war, nicht durch Angabe einer Verwandtschaftsbezeichnung ausgezeichnet wird. An der Abkunftsfolge Giselbert, Graf im Maasgau, Reginar, Giselbert ist meines Erachtens kaum zu zweifeln, ich reihe die Nachkommen darum in unsere Liste, die keine eigene Rubrik für wahrscheinliche Fälle hat, ein. Die Ehe Giselberts mit der LOTHAR-Tochter war nach Verhandlungen im Jahre 848 im Jahr darauf legitimiert worden. Entscheidend scheint mir zu seinen Lebensdaten (+ 915/16 in vorgerücktem Alter, sein Sohn Giselbert zu dieser Zeit längst erwachsen) paßt: Da bleibt die von Brandenburg angedeutete Möglichkeit, Reginar könne Sohn einer anderen Frau des Maasgaugrafen sein, äußerst gering. Die Stellung, die das Haus im gleichen Raum und dann in ganz Lothringen in der Folge einnimmt, entspricht dem Prestige der karolingischen Abkunft, deren Annahme auf einem zeitgenössisch bezeugten Ereignis, nicht auf der Erfindung späterer Genealogen beruht. Die namentlich unbekannte Tochter (Ermengard?) wurde 846 entführt.
Annalen von Fulda ****************
Das Jahr 846. Gisalbert, ein Vasall Karls, raubte eine Tochter des Kaisers Hlothar, und wandte sich nach Aquitanien, wo er sie heirathete. Hludowich zog nach Westen und hielt im Monat März mit Karl einen Tag ab, wo beide öffentlich bezeugten, wie es ihr Wille nicht gewesen sei, daß Gisalbert sich mit Hlothars Tochter verbinde; damit, wenn dies bekannt würde, Hlothar leichter könne beschwichtigt werden. Von dort kehrte er heim und feierte bei dem Brigantischen See am 4. April das Osterfest. Darauf hatte er eine Unterredung mit Hlothar, in der Absicht ihn mit Karl zu versöhnen; als aber dies erfolglos blieb, zog er um die Mitte des Monats August mit Heeresmacht gegen die Marahensischen Sclaven, welche auf Abfall sannen; wo er nach Gutdünken die Verhältnisse ordnete und feststellte, und ihnen zum Herzog Rastiz, einen Neffen Moimars, setzte. Von da kehrte er durch das Land der Boemanen heim mit großer Schwierigkeit und bedeutendem Verlust seines Heeres. In dieser Zeit kamen die Mauren mit Heeresmacht nach Rom und verwüsteten, da sie in die Stadt nicht einbrechen konnten, die Kirche des heiligen Petrus.
Konecny Silvia: Seite 153 ************* "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."
Wie erwähnt versuchten zwar die Söhne LUDWIGS DES FROMMEN, Eheverbindungen ihrer Töchter zu vermeiden, sie konnten es jedoch nocht verhindern, daß Ehen mit ihren Töchtern von Adeligen gelegentlich erzwungen wurden. Begünstigt wurde dies durch die Gegensätze der Könige untereinander, die der Entführer einer Königstochter ausnutzen konnte. Giselbert etwa, ein Vasall KARLS DES KAHLEN, raubte 846 eine Tochter LOTHARS I. und floh nach Aquitanien. LOTHAR zeigte sich darüber sehr entrüstet, vor allem wohl wegen der Unterstützung, die Giselbert bei KARL DEM KAHLEN fand. Erst als die beiden Brüder des Kaisers ausdrücklich und wiederholt beteuerten, die Tat Giselberts nicht angestiftet zu haben, wurde die Angelegenheit beigelegt. Giselberts Ehe mit der Tochter LOTHARS I. kam später keine sonderliche Bedeutung mehr zu. 846 oo Giselbert II. Graf im Moosgau - nach 877 Kinder:
Reginar I. Langhals 850-25.8.915/19.1.916
Albert Graf in den Ardennen 860- 928/36
Bekannte Ereignisse in ihrem Leben waren:
• Beruf: Gräfin im Moosgau.
Ermengard heiratete Graf Giselbert (II.) IM MOOSGAU, Sohn von Giselbert (I.) und Unbekannt, um 0846. (Graf Giselbert (II.) IM MOOSGAU starb nach 0877.)
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