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VON SACHSEN, Heinrich (I.), König
(um 0876-0936)
VON RINGELHEIM, Mathilde, Königin
(um 0895-0968)
VON HOCH-BURGUND, Rudolf (II.), König
(0880/0885-0937)
VON SCHWABEN, Bertha, Königin
(um 0907-0966)
Otto (I.) der Große, Kaiser
(0912-0973)
VON HOCH-BURGUND, Adelheid, Kaiserin
(zwischen 0931/0932-0999)

Otto (II.) der Rote, Kaiser
(0955-0983)

 

Familienverbindungen

Ehepartner/Kinder:
1. VON BYZANZ, Theophanu

Otto (II.) der Rote, Kaiser

  • Geboren: 0955
  • Ehe (1): VON BYZANZ, Theophanu am 14. Apr. 0972
  • Gestorben: 7. Dez. 0983, Rom im Alter von 28 Jahren
  • Bestattet: Rom, St. Peter (Vatikanische Grotten)
Bild

Aufzählungszeichen  Allgemeine Notizen:

BIOGRAPHIE:

OTTO II. DER ROTE Deutscher König (961/73-983)
--------------------------- Römischer Kaiser seit 24.12.967
Ende 955-7.12.983
Rom

Begraben: Rom; St. Peter (Vatikanische Grotten)


3. Sohn des Königs OTTO I. DER GROSSE aus seiner 2. Ehe mit der Adelheid von Hoch-Burgund, Tochter von König Rudolf II.


Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1567
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OTTO II., Kaiser, deutscher König
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* 955, + 7. Dezember 983
Rom

Begraben: Rom; St. Peter (Vatikanische Grotten)

Eltern:
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Kaiser OTTO I. und Adelheid, Tochter König Rudolfs II. von Burgund

oo 14. April 972 Theophanu (+ 991), Nichte des byzantinischen Kaisers Johannes Tzimiskes

Kinder:
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Adelheid (+ 1043), Äbtissin von Quedlinburg
Sophie (+ 1039), Äbtissin von Gandersheim und Essen
Mathilde (+ 1025, oo Pfalzgraf Ezzo von Lotharingien)
Kaiser OTTO III. (+ 1002)

OTTO II., der im Alter von sechs Jahren im Mai 961 auf einem Reichstag zu Worms zum König gewählt und in Aachen gekrönt worden war, trat nach dem Tode seines Vaters ohne auf Widerstand zu stoßen im Reich die Nachfolge an. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen OTTOS I. mit Byzanz war er bereits Weihnachten 967 von Johannes XIII. zum Mit-Kaiser gekrönt worden. Zwar war es nicht gelungen eine purpurgeborene Prinzessin für den Thronfolger zu gewinnen, doch bedeutete OTTOS II. Vermählung mit Theophanu die Anerkennung des westlichen Kaisertums durch die alte Kaisermacht in Byzanz. Wie seine Gemahlin hochgebildet, nahm OTTO II. persönlich an den die Zeitgenossen bewegenden geistigen Fragen Anteil. In seiner Umgebung hielten sich zeitweilig Gerbert von Auriallac und der gelehrte Abt Adso von Montier-en-Der auf. In diesem Umfeld reiften die Gedanken für eine eigenständige Italienpolitik.
Die ersten sieben Jahre seiner Regierung war OTTO II. vollauf mit der Behauptung der königlichen Macht gegenüber inneren und äußeren Gegnern beschäftigt. Im Norden gelang ihm nach einem Vorstoß des dänischen Königs Harald Blauzahn die Sicherung der Reichsgrenze bis zur Schlei (974). Durch eine Verschwörung des Bayern-Herzogs Heinrich des Zänkers, an der die Fürsten Boleslav II. von Böhmen und Mieszko I. von Polen beteiligt waren, sah sich OTTO II. auch zum Eingreifen im Südosten genötigt. Die nach der Verurteilung Heinrichs des Zänkers anstehende Verfügung über das bayerische Herzogtum OTTO II. zu einer Reorganisation des südöstlichen Reichsgebiets. Im Zuge der damit verbundenen Zurückdrängung der bayerischen LIUDOLFINGER ging auch der Einfluß der Kaiserin-Mutter Adelheid zurück. Ein weiterer Konfliktherd bestand in Lotharingien. Als OTTO II. 977 das seit dem Tode Bruns unbesetzt gebliebene Herzogtum Nieder-Lothringen an den westfränkischen KAROLINGER Karl verlieh, zog er sich die Feindschaft des mit seinem Bruder zerstrittenen Königs Lothar zu. Bei einem überraschenden Vorstoß des französischen Königs bis nach Aachen (Juni 978) vermochte sich OTTO II. nur durch eilige Flucht zu retten. Ein von OTTO II. noch im selben Jahr unternommener Vergeltungsfeldzug bis vor Paris führte jedoch zu keiner Entscheidung. Erst die Begegnung der beiden Könige in Margut-sur-Chiers (Mai 980) brachte die Beilegung des Streits durch den Verzicht des KAROLINGERS auf Lotharingien.
In seiner Italienpolitik ging OTTO II. über die von seinem Vater beschrittenen Bahnen hinaus. Von Anfang an verfolgte er das Ziel, S-Iitalien zu erobern und damit ganz Italien unter seine Herrschaft zu bringen. Das aber bedeutete notwendigerweise die Beseitigung der byzantinischen wie der sarazenischen Herrschaft in S-Iitalien. In diesem Zusammenhang erhielt der von OTTO II. seit 982 geführte Titel "Romanorum imperator augustus" programmatische Bedeutung. Nach der Rückführung des aus Rom vertriebenen Papstes Benedikt VII. wandte sich OTTO II. Ende 981 nach S-Iitalien. Nach einem erfolgreichen Vorstoß nach Apulien erlitt das kaiserliche Heer am Capo Colonne (13. Juli 982) eine vernichtende Niederlage, aus der sich OTTO II. nur durch abenteuerliche Flucht zu retten vermochte. Auf einem Reichstag zu Verona (Mai 983) verstand es OTTO II., die weitere Unterstützung der deutschen Fürsten gegen Zugeständnisse unter anderem bei der Besetzung der süddeutschen Herzogtümer zu erlangen. Erfolgreich war er auch in dem Bemühen, den Bestand der ottonischen Dynastie durch die Wahl seines 3-jährigen Sohnes OTTO III. zum König zu sichern. Mitten in den Vorbereitungen für einen neuen Feldzug erlag OTTO II. in Rom an den Folgen einer Malariaerkrankung, nachdem er noch die Nachricht vom Zusammenbruch der Grenzverteidigung an Elbe und Saale infolge des Slavenaufstandes vom Sommer 983 erfahren hatte. Als einziger deutscher Kaiser fand er in St. Peter sein Grab.
OTTO II., dem bereits von den Zeitgenossen Unausgeglichenheit und Eigenwilligkeit nachgesagt wurde, hat bei Mit- und Nachwelt ein unterschiedliches Echo gefunden. Zweifellos haben die gegen Ende seiner Regierung eingetretenen Rückschläge im Süden und Osten sein Bild getrübt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es ihm gelungen ist, die von seinem Vater begründete Machtstallung des Reiches im ganzen zu behaupten.

Quellen:
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MGH DD O II., ed. Th. Sickel, 1888 - Thietmar v. Merseburg, Chronicon, ed. R. Holtzmann (MGH SRG NS 9, 1935); zweisprachige Ausg. v. W. Trillmich (Ausg. Q. 9, 1957)- RI II, 2

Literatur:
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ADB XXIV, 597-611 - Gebhardt I, 259-264 - Hauck III, 240-243 - HEG I, 696-700 - K. Uhlirz, JDG O. II. und O. III., Bd. 1, 1902 - R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Ks.zeit, 1941 [Neudr. 1961], 250-291 - W. Ohnesorge, Das Mitksm. in der abendländ. Gesch. des frühen MA, ZRG Germ Abt 67, 1950, 309-335 [Ders., Abendland und Byzanz, 1958, 261-287] - M. Hellmann, Die Ostpolitik Ks. O.s II. (Fschr. H. Aubin, 1956), 49-67 - B. Askani, Das Bild Ks. O.s II., 1963 - W. Ohnesorge, Die Heirat Ks. O.s II. mit der Byzantinerin Theophanu (972), Braunschweig. Jb. 54, 1973, 24-60 [Ders., Ost-Rom und der W., 1983, 128-172] - H. Wolfram, Lat. Herrschertitel im neunten und zehnten Jh. (Intitulatio II [MIÖG Ergbd. 24], 1973, 87ff.,135ff. - P.E. Schramm-F. Mütherich, Die dt. Ks. und Kg.e in Bildern ihrer Zeit, 1983, 192-197, 87-94 [Abb.] - E. Hlawitschka, Vom Frankenreich zur Formierung der europ. Staaten- und Völkergemeinschaft, 1986, 123-139 - H. Beumann, Die Ottonen, 1987, 113-126 [Lit.] - E. Hlawitschka, Ks. O. II. (Ma. Herrscher in Lebensbildern, hg. K. Schnith, 1990), 144-154 - N. Gussone, Trauung und Krönung (Ksn. Theophanu II, hg. A. von Euw-P. Schreiner, 1991), 161-173.
Glocker Winfrid: Seite 281
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

V, 9 OTTO II. DER ROTE
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* 955 Ende, + 983 XII 7

961 V 26 Mitkönig, 967 XII 25 Mitkaiser


972 IV 14
oo Theophanu
* c 945/59, + 991 VI 15


OTTO II. ist als Sohn König OTTOS I. und dessen zweiter Gemahlin Adelheid bezeugt durch Widukind III c. 12, S. 110 und den Continuator Reginonis a. 955, S. 168, in verschiedenen DD O I., so zum Beispiel im D O I. 215; zu weiteren Belegen vgl. BMi. 574d.
Die Überlegungen, die wir oben V,8 zum Geburtszeitpunkt von OTTOS Schwester Mathilde angestellt haben, bestimmen auch unsere Festlegung der Geburtszeit für OTTO II. Die Quellen für den Todestag OTTOS II., seine Erhebung zum Mit-König am 26.5.961 und die zum Mitkaiser sind bei BMi. unter den Nrn. 919e, 574f und 592g zusammengestellt.
Verschiedene Hypothesen zur Herkunft der Kaiserin Theophanu sind im 1. Teil, S. 154 f., kurz angerissen. Hier sei nochmals das einzig gesicherte Wissen zu dieser Frage vorgetragen: Theophanu war die "neptis" des regierenden byzantinischen Basileus Johannes Tzimiskes und kam "de palatio". Die gegebene Eingrenzung für Theophanus Geburtsjahr orientiert sich an den Überlegungen von Hofmeister, Studien S. 232 ff.; Collenberg, Theophanu S. 64 f. nimmt dagegen an, das Brautpaar sei annähernd gleichaltrig gewesen und grenzt hiermit den fraglichen Zeitraum auf 955/59 ein. Die Quellenbelege zur Heirat sind zusammengestellt bei BMi. 597e. Zu Tag und Jahr des Todes der Theophanu vgl. BU. 1035b.

Kinder Kaiser OTTOS II.
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Wie die Kinder Kaiser OTTOS II. und der Kaiserin Theophanu denn altersmäßig zu reihen sind, ist von der Forschung in den 50-er Jahren unseres Jahrhunderts sehr kontrovers diskutiert worden. Zwar geben uns die Quellen einen gewissen Einblick in die Altersverhältnisse der Kinder des Kaiserpaares, doch sind diese Nachrichten interpretationsbedürftig und auslegungsfähig. Die Quellenlage ist eingehend bei Hofmeister, Studien, dargestellt. Dieser entschied sich für die Reihung:
1. (2.?) Mathilde 973/75 (oder 974/76?)
2. (1.?) Sophie 974/76 (oder 973/75?)
3. Adelheid 977
4. NNw 978 + vor 8.10.980
5. OTTO III. 980
Etwa zur gleichen Zeit wie Hofmeister wurde Mathilde Uhlirz bei der Bearbeitung der "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto III." auf Interventionen der Kaiserin Theophanu zugunsten von Nonnenklöstern aufmerksam und vermutete, diese Interventionen ständen im Zusammenhang mit der Geburt ihrer jeweiligen Kinder. Weiter verwertete sie als Fixpunkte die Angaben bei Thietmar, bei dem Adelheid an der erster und Sophie an der zweiter Stelle genannt ist, und zudem die Angabe des Annalista Saxo, der Mathilde als "tercia" bezeichnet. Sie kam so zu der Reihung:
- Adelheid Mai 977 in der Gegend von Metz
- Sophie Ende Juni oder Anfang Juli 978 in derUmgebung von Maastricht-Nivelles
- Mathilde Juli-August, spätestens Anfang September 979 in oder in der Nähe von Gandersheim
- OTTO III. (und vermutlich auch eine Zwillingsschwester, die bald starb)
im Juli 980 im Reichswald Ketil bei Nimwegen
Die verschiedenen Ansätze, die in der Forschung zur Frage der Reihung der Kinder OTTOS II. vorgetragen wurden, sind hier so ausführlich dargestellt, weil im Folgenden eine von Hofmeister und Uhlirz abweichende Reihung vorgenommen wird, die sich an die kritische Sichtung der Ansätze durch Perst orientiert. Unsere Reihung weicht insbesondere auch von derjenigen Reihung ab, die Mathilde Uhlirz in den weit verbreiteten "Jahrbüchern der Deutschen Geschichte" vorgenommen hat. Doch hat Perst meines Erachtens mit überzeugenden Gründen die Stichhaltigkeit seiner Reihung dargetan.
Althoff Gerd: Seite 373
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"Adels- und Königsfamilien"

K 47

Lü: 7.12. Otto imp qui dedit teloneum de salina + 983 Kaiser OTTO II.
Me: 7.12. Otto imp

Der Salzzoll wurde dem Lüneburger Konvent bereits durch OTTO DEN GROSSEN geschenkt; vgl. D O I, Nr. 183 vom 13. August 956 und Bork, Billunger, Seite 54f. gegen Köpke-Dümmler, Otto der Große, Seite 578f., wo die Echtheit der Urkunde auf Grund der Notiz des Lüneburger Necrologs angezweifelt wird.
Allg. vgl. Biogr. Wörterbuch 2, Spalte 2095f.; FW K 30.
Zum Todesdatum: BMi Nr. 919e.

Schwennicke Detlev: Tafel 10
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

OTTO II
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* 955, + Rom 7. XII 983

Begraben: Rom S. Pietro

oo 14. IV 972
THEOPHANU, 984/91 Regentin, Laien-Äbtissin von Nivelles
+ Nimwegen 15. V 991

Begraben: Köln St. Pantaleon

Neptis des basileus Ioannes Tzimiskes
Aachen 26. V 961 Mit-K¶nig
25. XII 967 Mit-Kaiser

Hlawitschka; Eduard: Seite 145
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"Kaiser Otto II." in: Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern.

KAISER OTTO II.
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* Ende 955 (hierfür siehe zuletzt W. Glocker, Die Verwandten ... Seite 280f.)
+ 7.12.983 in Rom

Grabstätte: Vorhalle voN St. Peter, seit 23.4.1618 in den Vatikanischen Grotten unter der Peterskirche in Rom

Eltern: Kaiser OTTO I. und Adelheid

oo 14.4.972 in Rom
THEOPHANU
* ca. 950/59, + 15.6.991 in Nimwegen

Grabstätte: Kirche St. Pantaleon in Köln

984-991 Regentin für ihren Sohn OTTO III.
Zur Herkunftsfamilie Theophanus vgl. W.H. Graf Rdt von Collenberg, Wer war Theophanu?, Geneal. Jb. 4 (1964) Seite 49-71 und P.E. Schramm, Kaiser, Basileus und Papst in der Zeit der Ottonen, in: ders., Kaiser, Könige und Päpste, Band III (1969) Seite 204ff., 240ff.

Nichte des byzantinischen Kaisers Johannes Tzimiskes

Am 26.5.961 wurde OTTO II. zum deutschen König, am 24.12.967 zum römischen Kaiser gekrönt. OTTO II., auf dessen Regierung die Kaiserin Thephano, Erzbischof Willigis und Bischof Dietrich von Metz bedeutenden Einfluß ausübten, übernahm ein relativ festgefügtes Reich. Er hatte zwar noch eine imperiale Machtstellung inne, doch kam es unter ihm zu einer Schwächung des deutschen Königtums. Bei seinem Tode hatte das ottonischeImperium seinen Höhepunkt bereits überschritten, wenn es OTTO II. auch im wesentlichen gelang, die väterliche Position in Deutschland und Oberitalien zu wahren. Im Jahre 974 erhob sich Heinrich II. der Zänker von Bayern gegen OTTO II. Zusammen mit seiner Mutter Judithsuchte er die Unabhängigkeit Bayerns wiederherzustellen. Hedwig, die Schwester des Zänkers, die mit Burchard III. von Schwaben vermählt war, wollte nach dessen Tode im November 973 eine Annäherung Schwabens an Bayern herbeiführen. Gegen diese drohende Machtkonstellation ging OTTO II. vor. Entgegen dem bayrischen Bestrebungen gab er das schwäbische Herzogtum seinem Neffen Otto. Jetzt verbündete sich Heinrich der Zänker mit Bischof Abraham von Freising und den Herzögen Boleslav II. von Böhmen und Mieszko I. von Polen gegen OTTO II., der jedoch die Verschwörung entdeckte und die Verschwörer gefangensetzte. Im gleichen Jahr unterwarf OTTO II. Harald Blauzahn von Dänemark, der in N-Deutschland eingefallen war. 975 fiel OTTO II. in Böhmen ein und bekriegte Herzog Boleslav II., der den opponierenden Herzog Heinrich von Bayernunterstützte. Auf dem Reichstag in Regensburg 976 setzte er Heinrich den Zänker ab und übertrug das Herzogtum Bayern Otto von Schwaben. OTTO II. versuchte nun das Herzogtum Bayern zu schwächen, indem er es verkleinerte. Er bildete ein selbständiges Herzogtum Kärnten, das Heinrich der Jüngere erhielt; der bayrische Nordgau wurde abgetrennt und zur Nordmark umgestaltet. 977 erhob sich Heinrich der Zänkererneut, von Bischof Heinrich von Augsburg und Herzog Heinrich von Kärnten unterstützt, gegen OTTO II. Der Hoftag zu Magdeburg (März 978) beendete die Kämpfe der letzten vier Jahre, Heinrich von Kärnten wurde des Landes verwiesen; sein Herzogtum erhielt Otto, der Sohn Konrads des Roten. Heinrich der Zänker wurde dem Bischof Volkmar von Utrecht zur Haft übergeben. OTTO II. und Lothar von Frankreich schlossen nach wechselvollen Kämpfen 980 den Frieden von Margut-sur-Chiers, in dem Lothar freiwillig auf Lothringen verzichtete. Im September 980 zog der Kaiser über den Septimer Paß nach Oberitalien, wo es auf der Straße zwischen Mailand und Pavia zu einer entwürdigenden Aussöhnung zwischen dem Kaiser und seiner Mutter Adelheid kam, die er zwei Jahre zuvor wegen anhaltender Streitigkeiten vom Hofe verbannt hatte und die seitdem als Stellvertreterin des Kaisers in Oberitalien in Pavia residierte. Mutter und Sohn umarmten sich im Straßenstaub liegend und weinten wie die Kinder. Die Entfernung Adelheids aus der kaiserlichen Umgebung resultierte aus der unüberbrückbaren Abneigung der hochkultivierten Theophano gegenüber der eher biederen Adelheid, die es nicht unterlassen konnte, auf ihre schwiegermütterliche Art Einfluß in die intimsten Familienangelegenheiten des Kaiserpaares zu nehmen. Auf seinem Italienzug (980-983) führte OTTO II. den von den Römern vertriebenen Papst Benedikt VII. nach Rom zurück, nannte sich seit 982 im Unterschied zu OTTO I., der den römischen Kaisertitel nicht führte, "Romanorum imperator augustus" und wandte sich nach dem von den Sarazenen verwüsteten S-Italien und eroberte Bari und Tarent. Nahe dem Ort Cotrone am Kap Colonne besiegten die deutschen Panzerreiter am 13.7.982 die Sarazenen unter dem Emir von Palermo, Abu Kassim. Doch Sorglosigkeit und Siegestaumel kehrten den Erfolg in das Gegenteil. Das Heer geriet in einen Hinterhalt und wurde fast gänzlich aufgerieben. OTTO II. konnte sich gerade noch der Gefangennahme entziehen, indem er sich mit einigen Freunden auf ein Schiff rettete, dessen Kapitän Kurs auf Konstantinopel nahm. Mit List gelang es den Deutschen, in der Nähe des Hafens Rossano schwimmend zu entkommen. Die Niederlage beendete mit einem Schlag den mühsam vom Vater aufgebauten Respekt vor der Schlagkraft des Reiches. Kaiser OTTO II. zog sich nach Verona zurück, gesundheitlich gezeichnet und demoralisiert. Auf dem Reichstag von Verona (Mai-Juni 983) billigten die großen Feudalherren die Eroberungspolitik OTTOS II. und erhoben seinen 3-jährigen Sohn als OTTO III. zum König. Im gleichen Jahr erhoben sich Liutizen, Obotriden, Tschechen und südliche Elbslawen gegen die Bedrückung durch sächsische Große, überrannten in breiter Front die O-Grenze, plünderten die Städte und zerstörten die Dörfer. Einem Heer der sächsischen Grafen unter dem Erzbischof Giselher von Magdeburg gelang schließlich der Sieg über die Slawen.
OTTO II. starb an einer fiebrigen Darmkrankheit, die er durch unmäßige Einnahme von Abführmitteln zu bekämpfen suchte. Er wurde in der Peterskirche in Rom beigesetzt.

Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999: Seite 58
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CHARAKTER

Die schwächste Stelle in dieser neuen Führung war der Kaiser selbst. Er hatte viele gute Eigenschaften. Aber er neigte zu Ungeduld und Selbstüberschätzung. In seiner engsten Umgebung war er harmoniebedürftig und scheute Konflikte. Deshalb ließ er sich leicht beeinflussen. Hatte er aber das Gefühl, von jemand ausgenutzt oder falsch geführt worden zu sein, dann konnte er in heftigsten Zorn ausbrechen und war zu ungerechten und unberechenbaren Reaktionen fähig. So ließ er 979 den sächsischen Markgrafen Gero ohne einsehbaren Grund hinrichten, weil er von dessen Gegnern entsprechend präpariert worden war. Einige seiner Günstlinge am Hof, so der zur Familie gehörende Bischof Dietrich von Metz, wussten diese Schwäche für ihre Zwecke und Stellung zu nutzen.

14.4.972
oo Theophano Sklerina, Nichte des Kaisers Johannes I.
ca 945/59-15.6.991

Kinder:

Adelheid Äbtissin von Quedlinburg (999-1045)
ca 5.977-14.1.1043

Sophie Äbtissin von Gandersheim und Essen
Herbst 975-27.1.1039

Mathilde
Sommer 978-4.11.1025

991
oo Ezzo Pfalzgraf von Lothringen
955-21.5.1034

Tochter
Sommer 979- vor 8.10.980

OTTO III.
Ende 6./Anfang 7.980-23.1.1002

Bild

Aufzählungszeichen  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Beruf: Römischer Kaiser seit 24.12.967.

• Beruf: Deutscher König, 0961-0983.


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Otto heiratete Theophanu VON BYZANZ, Tochter von Konstantin SKLEROS und Sophia PHOKAINA, am 14. Apr. 0972. (Theophanu VON BYZANZ wurde geboren im Jahr 0945-0959 und starb am 15. Jun. 0991.)




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