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VON FRANKREICH, Karl (II.) der Kahle, König
(0823-0877)
VON ORLEANS, Irmintrud, Königin
(0830-0869)
VON PARIS, Adalhard, Graf
(0830-nach 0890)
VON FRANKREICH, Ludwig (II.) der Stammler, König
(0846-0879)
VON PARIS, Adelheid
(0855/0860-0901)

VON FRANKREICH, Karl (III.) der Einfältige, König
(0879-0929)

 

Familienverbindungen

Ehepartner/Kinder:
1. VON WESSEX, Aethgivu (Ogiva)

2. Frederuna

VON FRANKREICH, Karl (III.) der Einfältige, König 34,377,379

  • Geboren: 17. Sep. 0879
  • Ehe (1): VON WESSEX, Aethgivu (Ogiva) um 0919
  • Ehe (2): Frederuna im Jahr 0907
  • Gestorben: 7. Okt. 0929, Peronne im Alter von 50 Jahren
  • Bestattet: Peronne, Kirche St. Fursy
Bild

Aufzählungszeichen  Allgemeine Notizen:

BIOGRAPHIE:

Karl III. der Einfältige König von Frankreich (893-929)
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17.9.879-7.10.929
Peronne

Begraben: Kirche St-Fursy/Peronne


Einziger und nachgeborener Sohn des Königs Ludwig II. der Stammler von Frankreich aus seiner 2. Ehe mit der Adelheid, Tochter von Graf Adalhard


Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 966
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Karl III. der Einfältige, westfränkischer König 893/98-923
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* 17. September 879, + 7. Oktober 929
Peronne

Begraben: St-Fursy/Peronne

Als Postumus nach Ludwigs II. Tode aus dessen in ihrer Legitimität angefochtenen zweiten Ehe wurde Karl der Einfältige bei den Nachfolgeregelungen im westfränkischen Reich 879-888 übergangen. Gegen den robertinischen König Odo wählte eine Adelspartei um Erzbischof Fulco von Reims und Graf Heribert I. Karl den Einfältigen am 28. Januar 893 (Todestag KARLS DES GROSSEN) in Reims zum König. Trotz zeitweiliger Anerkennung durch ARNULF VON KÄRNTEN konnte sich Karl III. erst nach Odos Tod 898 durchsetzen. Die Herrschaftskontinuität blieb durch Übernahme von Odos Kanzler Heriveus gewahrt, aber Karl der Einfältige mußte eine erhebliche Schmälerung königlicher Macht hinnehmen. Wichtige königliche Güter waren an Odos Bruder, Robert von Neustrien, gelangt; in den regna übte Karl der Einfältige nur noch ¼ber Stellvertreter, vornehme Adlige, die als marchiones über die Grafschaften traten (Neustrien, Burgund, Aquitanien, Lotharingien), Herrschaft aus. In dieses, das Reich stabilisierende Miteinander von König und Fürsten konnte 911 auch ein Normannenverband unter Rollo integriert werden.
Einen Ersatz für den Machtverlust schien Karl der Einfältige in Lotharingien, der karolingischen Stammlandschaft, zu finden. Nach erstem Scheitern 898 gelang 911, beim Tod des letzten ostfränkischen KAROLINGERS, Ludwig IV., die Eroberung, gesichert durch enge Bindungen zum lothringischen Adel. Als jetzt einziger karolingischer König griff Karl III. der Einfältige gezielt auf die legitimierende Kraft fränkischer Tradition zurück. Seite dem Erwerb Lotharingiens nannte er sich wie die frühen KAROLINGER in den Urkunden 'rex Francorum' und 'vir illuster' und ahmte Monogramm und Siegel KARLS DES GROSSEN und KARLS DES KAHLEN nach. Der übersteigerte Anspruch auf Herrschaft über alle Franken, wenn auch real auf die Francia zwischen Rhein und Seine reduziert, und die gezielte Förderung des Lothringers Hagano auf Kosten des hohen Adels lösten das konsensuale Miteinander von König und Fürsten auf. Selbst ein im Vertrag von Bonn 921 erzielter Ausgleich mit dem ostfränkischen König HEINRICH I. vermochte Karl nicht mehr in Franzien zu stützen. Der seit 920 ausbrechende Widerstand führte zur Königswahl Roberts (I.) von Neustrien (20. Juni 922). Auch Roberts Tod in der Schlacht von Soissons (15. Juni 923) rettete Karl den Einfältigen nicht mehr; nach der Krönung von Roberts Schwager Rudolf von Burgund (13. Juli 923) geriet Karl der Einfältige in Gefangenschaft Heriberts II. von Vermandois, in der er starb. Nur die Flucht seiner zweiten Gattin Edgiva mit dem Sohn Ludwig IV. nach England sicherte den Fortbestand der karolingischen Familie. Das Scheitern fand seinen Reflex in (späteren) Benennungen 'simplex' oder 'stultus'. Gleichwohl muß Karl der Einfältige als Bewahrer fränkisch-karolingischer Tradition für das westfränkisch-französische Königtum gelten.

Literatur:
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HEG I, 735-745 - A. Eckel, Charles le Simple, 1899 - Recueil des actes de Charles III le Simple ..., ed. P. Lauer, 1940-1949 [dazu J. de Font-Reaulx, Ann. Univ. Grenoble, sect. lettr.-droit 19, 1943, 29-43] - E. Hlawitschka, Lotharingien und das Reich an der Schwelle der dt. Gesch., 1968 - H. Wolfram, Intitulatio II, 1973, 115ff. - B. Schneidmüller, Die 'Einfältigkeit' K.s III. v. Westfranken als frühma. Herrschertugend SchZG 28, 1978, 62-66 - Ders., Karol. Tradition und frühes frz. Kgtm., 1979, 121-138 - J. Ehlers, Die Anfänge der frz. Gesch., HZ 240, 1985, 1-44 - E. Freise, Die 'Genealogia Arnulfi comitis' des Priesters Witger, FMASt 23, 1989, 203-243 - K. F. Werner, Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000, 1989, 475ff. - NDB XI, 184-188. -

Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 3
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"Die Nachkommen Karls des Großen."

V. 26 c. KARL DER EINFÄLTIGE, König der Westfranken 898, abgesetzt 923
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* 879 17. IX. (nach des Vaters Tode), + 929 7. X.

Gemahlinnen:
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a) 907
Frederuna
+ 10.II. 916 oder 917

b) 919
Edgiva (Eadgifu), Tochter König Eduards von England, flieht 923 mit dem Sohn nach England
+ nach 951

c)
N. Konkubine

Anmerkungen: Seite 115
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V. 26. Karl der Einfältige

Eckel, Charlers le Simple. Geburt nach des Vaters Tode, Ann Vedast 879, 1, 518; vgl. Böhmer n. 1953; Necr. S. S. 8, 287.
Gemahlinnen:
1. Frederuna, oo 907; Bouquet 9, 504. Sie war die Schwester Bischof Bovos von Chalons, sie Eckel 58. Über Todeszeit Eckel 104.
2. Edgiva, Eckel 104f. Die Vermählung wird 919 stattgefunden haben, da ihr Sohn 920/21 geboren wurde. Sie war 951 wiedervermählt mit Graf Heribert von Troyes, siehe VII 6 [Vc 38]

Ergänzungen (Werner):
28. I. 893 König gegen Odo in Westfranken, 1. I. 898 König im Westreich, 1. XI. 911 auch in Lothringen, 30. VI. 922 abgesetzt, ab 923 in Haft (außer 927/28).
Mehrere Konkubinen, Gemahlinnen:
I. April 907 Frederuna, + 10. II. 917, Tochter des Grafen Dietrich, Schwester der Königin Mathilde
II 919 Eadgifu von Wessex, 923 Flucht nach England, 936 Rückkehr, Äbtissin von Notre Dame in Laon, 951 abgesetzt (sie Gemahlin: II. 951 Graf Heribert, siehe VII, 6).

Werner Karl Ferdinand: Seite 457
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

V. Generation
38
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Zu den Regierungsjahren Karls III. in seinen verschiedenen Teilreichen vgl. die Ausgabe seiner Urkunden durch Ph. Lauer, Recueil des actes de Charles III le Simple, roi de France, Paris 1940-1949, S. LXXXIVff.
Von Karls erster Gemahlin wußte schon Brandenburg V.26., daß sie die Schwester Bischof Bovos von Chalons war. Wir verdanken K.A. Eckhardt, Genealogische Funde zur allgemeinden Geschichte ²1963, den meines Erachtens schlüssigen Nachweis, daß Friderun eine Tochter des Grafen Theodericus/Dietrich und eine Schwester der Mathilde war, der zweiten Gattin HEINRICHS I (ebd. 24-29), eine Erkenntnis, die auch für das Verständnis der politischen Geschichte zu Beginn des 10. Jahrhunderts von großer Bedeutung ist. Das Todesdatum der Friderun zitiert Eckhardt nach dem alten genealogischen Werk des Pere Anselme (ebd. 27); es ist uns in den Diplomen ihres Gemahls, Karls III., vielfach bezeugt, vgl. nr. 87, 917 II 14 als Terminus ante, nr. 94 für den Todestag, II 10. Das Datum der Eheschließung ergibt sich aus nr. 56, 907 IV 19 unmittelbar nach der Hochzeit ausgestelt. In ihrer zehnjährigen Ehe schenkte Frederun dem Gemahl sechs Töchter (siehe unten VI. 41.-46.), aber keinen Nachfolger. Karls Sohn Ludwig IV. stammt aus Karls zweiter Ehe mit der angelsächsischen Prinzessin Eadgifu/Ogiva, und ebendarum konnte dieser sich mit Gerberga, der Tochter HEINRICHS I. und der Mathilde, ohne verbotenen Verwandtschaftsgrad vermählen, denn er war mit der ersten Gattin seines Vaters, Frederun, nicht blutsverwandt. - Zur Wegnahme von ND de Laon und des Fiskus Attigny, den Ogiva innehatte, weil er dem abgesetzten Gatten, Karl III., von König Rudolf als Alterssitz verliehen worden war, durch ihren Sohn Ludwig IV., als Ogiva 951 den Grafen Heribert heiratete, siehe Flodoard, Ann 951, Lauer 132.

Schwennicke Detlev: Tafel 6
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

KARL III. DER EINFÄLTIGE (LE SIMPLE)
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* 17. IX. 879, + Peronne 7. X. 939

Begraben: ibidem St-Furay

28. I. 893 König
1. I. 898 im WESTREICH
1. XI. 911 auch in LOTHRINGEN
30. VI. 922 abgesetzt
923 gefangen

I. oo IV. 907 vor 19.
FREDRUNA
+ 10. II. 917

Tochter von Graf Dietrich, Schwester von Mathilde oo König HEINRICH I. (LUIDOLFINGER)

2. oo um 919
OGIVA
+ nach 951

Tochter von König Eduard I. von Wessex
( II. oo 951 Heribert der Ältere, 967 Graf von Meaux und Pfalzgraf (KAROLINGER) + 980/84)

Da Karl III. beim Tode seines Bruders Karlmann erst fünf Jahre alt war, wählte der westfränkische Adel erst KARL III. DEN DICKEN und später den Grafen Odo von Paris zum König. 893 wurde Karl von einer adligen Gegenpartei unter Führung des Erzbischofs Fulko von Reims und Heriberts II. von Vermandois, der später ein erbitterter Gegner wurde, zum Gegen-König erhoben und gekrönt. Nach dem Tode Odos (+ 1.1.898) wurde er allgemein als König anerkannt. Während seiner Regierung wurde auch in den fränkischen Kerngebieten zwischen Loire und Maas, in "Francien", die Entwicklung eigener Lehnsfürstentümer erkennbar. 911 einigte sich Karl im Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte mit Rollo, dem Anführer einer Normannenschar, die sich im Gebiet der Seinemündung fest angesiedelt hatte. Rollo trat zum Christentum über und erklärte sich bereit, Vasall des Königs zu werden. Dafür wurden ihm mehrere Grafschaften im Gebiet von Rouen zugestanden, die den Kern des Herzogtums Normandie bildeten. Wenn auch nach 911 die Überfälle normannischer Scharen nicht sofort aufhörten, so leitete die Einigung mit Rollo doch das Ende der langen Periode ständiger, weitreichender Plünderungszüge der Normannen ein. Einen außenpolitischen Erfolg erzielte König Karl, als im Jahre 911 im ostfränkischen Reich mit Ludwig dem Kinde der dortige Zweig der KAROLINGER ausstarb und die Großen Lothringens den westfränkischen KAROLINGER Karl anerkannten. Karl führte seit diesem Jahr den Titel "Rex Francorum" (König der Franken), während er sich bisher wie die anderen fränkischen Könige seit 843 einfach "Rex" genannt hatte. Offensichtlich wollte Karl, der jetzt der einzige König aus karolingischen Geschlecht war, mit diesem vollen Titel seinen Anspruch auf Lothringen untermauern und zugleich wohl auch einen Vorrang gegenüber den anderen Herrschern im Bereich des ehemaligen großfränkischen Reiches zum Ausdruck bringen. Doch bereits 925 ging Lothringen an den deutschen König HEINRICH I. verloren. Bedenklich für die Position des Königs war vor allem die Tatsache, dass nicht nur die Herzogtümer Aquitanien und Burgund sowie andere Randgebiete wie Flandern und die Normandie seiner Kontrolle entglitten, sondern auch im Kerngebiet der karolingischen Macht, im neustrischen Gebiet zwischen Loire und Seine, Robert die Wirksamkeit des Königtums einengte. Im Jahre 922 erhob sich unter Führung Roberts von Neustrien eine starke Adelsfraktion gegen den König. Der Erzbischof von Sens krönte in Reims Robert zum König. In der entscheidenden Schlacht zwischen den beiden Königen am 15.6.923 bei Soissons siegten zwar die Aufständischen, doch ihr Führer, der Gegen-König Robert, wurde getötet. Die revoltierende Adelsfraktion erhob nun Herzog Rudolf von Burgund zum König. Der Graf Heribert von Vermandois lockte Karl kurz darauf in eine Falle und Karl blieb bis zu seinem Tode in der Gefangenschaft des Grafen, der seinen Gefangenen als Druckmittel gegen König Rudolf von Burgund benutzte und ihn nach 6-jähriger Gefangenschaft umbrachte.

Konecny Silvia: Seite 145
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"Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

Deutlicher noch als bei ARNULF, hinter dessen Ehen eine heftig umstrittene Bündnispolitik des Adels stand, trat die Annäherung des königlichen Eheverhaltens an das des Adels im westfränkischen Reich zutage. Die Ehen Karls des Einfältigen unterschieden sich von denen ARNULFS allerdings insofern, als der westfränkische KAROLINGER auf eine Gesamtherrschaft in seinem Reich faktisch völlig verzichtete und eine feste Position in Lothringen anstrebte. Damit war eine Annäherung an die übrigen westfränkischen Principes gegeben. Karl der Einfältige wurde bei der Wahl seiner Ehepartnerinnen zumindest teilweise von dieser Politik bestimmt.
Karl wurde als Vierzehnjähriger zum König gekrönt. Eine erste Verbindung ging er wohl unter der Ägide der FULCONEN ein, die seinen Herrschaftsanspruch vor allem unterstützt hatten. Auf Grund der politischen Entwicklung verlor jedoch die erste nicht näher bekannte Verbindung Karls des Einfältigen an Bedeutung, und jene Söhne, die ihr entstammten, blieben als Konkubinsöhne von einem Herrschaftsanspruch ausgeschaltet. Auch die FULCONEN förderten sie nicht, sondern unterstützten Ludwig den Überseeischen. Dieser hatte im Frankenreich keine mütterliche Verwandtschaft und eignete sich deshalb wohl besser zu einem Schattenkönig als selbst ein Kandidat aus den eigenen Reihen. Die Verbindung Karls des Einfältigen mit Friderun, die einem elsässischen Geschlecht entstammte (Richtig wohl eher sächsisches Geschlecht [IMMEDINGER]), sollte Karls Versuche unterstützen, sich im lothringischen Gebiet einen eigenen Herrschaftsbereich aufzubauen. Wie wichtig die Ehe mit Friderun war, wird an deren zahlreichen Anniversarien deutlich, die bezeugen, daß Karl die Bindungen zur Sippe seiner Gemahlin auch nach deren Tod pflegte. Friderun aber gebar keinen Sohn, und daher hatte Karl keine Möglichkeit, eine Fortsetzung seiner elsässischen Politik anzubahnen.
Nach Frideruns Tod heiratete Karl die angelsächsische Prinzessin Eadgivu. Es handelt sich um eine der wenigen Ausländerehen in karolingischer Zeit. Die Verbindung sollte wohl ein Bündnis gegen die Normannen darstellen. Nach dem Tod ihres Gatten kehrte Eadgivu gemeinsam mit ihrem Sohn, Ludwig dem Überseeischen, nach England zurück. Ludwig wurde schließlich von den ROBERTINERN zurückberufen und zum König erhoben. Die Legitimitätsfrage stand bei seiner Herrschaftsübernahme nicht im Vordergrund. Zwar wird eine Krönung Eadgivus nicht erwähnt, der Krönungsbrauch ist jedoch bei den letzten westfränkischen KAROLINGERN so häufig bezeugt, daß diese durchaus anzunehmen ist. Überdies wurde Eadgivu auch Königin genannt. Möglicherweise dotierte Karl der Einfältige seine angelsächsische Gemahlin noch zusätzlich, wie dies im Falle Frideruns deutlich bezeugt ist. Von einer Sonderform der Ausländerehe, die sich rechtlich von der Vollehe unterschied, kann hier jedenfalls nicht mehr die Rede sein.

13.4.907
1. oo Frederuna von Hamaland, Tochter des Grafen Dietrich
um 887 -10.2.917

919
2. oo 1. Aethgiva (Eadgifu) von Wessex, Tochter des Königs Eduard I.
905-26.12.956

951
2. oo Heribert III. der Alte Graf von Soissons
910/15-29.1.993

Kinder:
1. Ehe

Irmintrud
908/09-

oo Gottfried Pfalzgraf von Lothringen
- 950

Frederuna
-

Adelheid
-

Gisela
- 919

912
oo Robert I. Herzog von der Normandie
- 931

Rotrud
-

Hildegard
-

2. Ehe

Ludwig IV. der Überseeische
10.9.920/21-10.9.954

Illegitim

Arnulf
-

Drogo
-

Roriko Bischof von Laon (948-976)
-20.12.976

Alpais
-

de.wikipedia.org
Karl III., der Einfältige (le Simple) (* 17. September 879, † 7. Oktober 929 in Péronne) wurde nach dem Tod seines Vaters König Ludwig II. geboren. Da er ein Kind aus zweiter Ehe war, wurde er von der Thronfolge zunächst ausgeschlossen.

Das westfränkische Reich war in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts in zwei große Adelsparteien geteilt. Eine davon erlangte die Oberhand und erhob Odo, den Grafen von Paris zum König. Durch die gewaltige Macht- und Gebietsanhäufung der Familie des Odo in Bedrängnis gebracht, suchte der Adel Odos Stellung zu schwächen.

Deshalb nahm man Kontakt zum ostfränkischen König Arnulf von Kärnten auf und erhob am 28. Januar 893, dem Todestag Karls des Großen, Karl III. zum westfränkischen König. Doch König Arnulf wechselte die Fronten und ließ Karl zu Gunsten Odos 895 fallen.

Erst nach dem Tod Odos 898 konnte Karl seinen Anspruch auf den westfränkischen Thron behaupten, wenngleich er die große Macht der Markgrafen (besonders Robert von Neustrien, Odos Bruder) hinnehmen musste. Tatsächlich erwies sich das, mehr oder weniger, friedliche Miteinander zwischen König und Fürsten als sehr nützlich für das Land. Unter seiner Regierung konnten die Normannen 911 in seinen Einflussraum einbezogen werden.

Dennoch hatte Karl mit einem steigendem Machtverlust zugunsten der Markgrafen zu kämpfen. Es war wohl diese innere Schwächung, die ihn dazu antrieb, nach dem Tod des letzten ostfränkischen Karolingers (Ludwig IV. starb 911) in das alte Stammland seiner Familie Lotharingien einzufallen und es zu erobern. Gestützt auf den lotharingischen Adel konsolidierte er dort seine Herrschaft und sah seinen Anspruch auf die Herrschaft über alle Franken einen Schritt näher. Doch erwies sich Karl als schlechter Diplomat, da er den hohen Adel in Lotharingien zugunsten des Grafen Hagano schwächte und ersteren somit gegen sich aufbrachte, was das Miteinander zwischen Fürsten und König empfindlich störte.

Seit 920 hatte Karl mit einem starken Widerstand des westfränkischen Adels zu kämpfen. Der Kampf gipfelte am 22. Juni 922, da der starke Adel Robert von Neustrien (Bruder von Odo) zum König Robert I. proklamierte. Auch wenn dieser in der Schlacht von Soissons 923 gegen Karl III. fiel, war die karolingische Königsposition sehr geschwächt. Bereits wenige Stunden nach dem Tod Roberts I., war ein Nachfolger für ihn, sein Schwager Rudolf von Burgund, gefunden.

Nach der Krönung Rudolfs 923 geriet Karl in die Gefangenschaft des Grafen Heribert II. von Vermandois, der ihn in Péronne festhielt, wo er am 7. Oktober 929 im Kerker starb. Er wurde dort in der Kirche St. Fursy begraben.
[Bearbeiten]

Ehen und Nachkommen

Karl heiratete im April 907, vor dem 19., in erster Ehe Frederuna, Tochter des Grafen Dietrich aus dem Haus der Immedinger und Schwester der Mathilde, die mit dem deutschen König Heinrich I. verheiratet war. Frederuna starb am 10. Februar, 916 oder 917. Das Paar hatte sechs Kinder:

* Ermentrude (* 908/916), um 934 bezeugt, ž Gottfried, Pfalzgraf von Lothringen, Graf im Jülichgau, † 26. März nach 949 (Matfriede)
* Frederuna (* 908/916)
* Adelheid (* 908/916)
* Gisla (* 908/916)
* Rotrud (* 908/916)
* Hildegard (* 908/916)

Um das Jahr 919 schloss er seine zweite Ehe mit Ogiva († nach 951), Tochter des König Eduard I. von Wessex, die im Jahr 951 als Äbtissin von Notre-Dame in Laon abgesetzt wurde und in zweiter Ehe den Grafen Heribert der Ältere von Meaux (ebenfalls ein Karolinger) heiratete. Mit ihr hatte Karl einen Sohn, der auch sein Erbe wurde: Ludwig IV. der Überseeische (* 920/921 † 954) König 936.

Über die ehelichen Kinder hinaus hatte Karl uneheliche Kinder, darunter:

* Arnulf
* Drogo
* Rorico († 20. Dezember 976), 949 Bischof von Laon, begraben in St. Vincent in Laon
* Alpais (ž Erlebold, Graf im Lommegau 915, X 921)

Bild

Aufzählungszeichen  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Beruf: König von Frankreich, 0893-0929.


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Karl heiratete Aethgivu (Ogiva) VON WESSEX, Tochter von König Eduard (I.) VON WESSEX und Aelflede, um 0919. (Aethgivu (Ogiva) VON WESSEX wurde geboren um 0905 und starb am 26. Dez. 0956.)


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Karl heiratete als nächstes Frederuna, Tochter von Graf Dietrich VON RINGELHEIM und Gräfin Reinhild, im Jahr 0907. (Frederuna starb am 10. Feb. 0916-10. Feb. 0917.)




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