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VON METZ, Arnulf
(0582-0641)
VON LANDEN, Pippin (I.) der Ältere
(um 0580-0639)
Itta
(0592-0652)
Ansegisel
(um 0610-0657/0679)
VON HERISTAL, Begga
(0615/0620-0692/0693)
Pippin (II.) der Mittlere
(um 0640/0650-0714)

 

Familienverbindungen

Ehepartner/Kinder:
1. Chalpaida

Pippin (II.) der Mittlere 377,379

  • Geboren: um 0640-0650
  • Ehe (1): Chalpaida
  • Gestorben: 16. Dez. 0714, Jupille (Maas) etwa 74 Jahre alt
  • Bestattet: Chevremont
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Aufzählungszeichen  Allgemeine Notizen:

BIOGRAPHIE:

Pippin II. der Mittlere von Heristal Fränkischer Hausmeier
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635 oder 640/50 † 16.12.714
Jupille

Begraben: Chevremont


Sohn des Domesticus Ansegisel aus dem Hause der ARNULFINGER und der Begga; Enkel des Hausmeiers Pippins I. des Älteren und des Bischofs Arnulfs von Metz


Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 2167
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Pippin II. der Mittlere, fränkischer Hausmeier
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* ca. 640/50, † 16. Dezember 714
Jupille (Maas)

Begraben: Chevremont

Eltern:
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ARNULFINGER Ansegisel und Begga, Tochter Pippins I.

1. oo Plektrud

zwei Söhne:
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Drogo
Grimoald II.

2. oo Chalpaida

Sohn:
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Karl Martell

3. N.N.

Sohn:
-------
Childebrand

Pippin II., Erbe der austrasischen Hausmeierdynastie, die nach dem mißglückten ‚Staatsstreich‘ Grimoalds I. vorerst ausgeschaltet war, gelang es in zähem Ringen, die reichen Besitzungen sowie den Anhang im austrasischen Adel zu behaupten, nicht zuletzt dank der Heirat mit der aus vornehmen austrasischem Adel stammenden Plektrud (um 670). Im Konflikt mit dem neustrischen Hausmeier Ebroin unterlag er zusammen mit dem Dux Martin bei Laon (vor 680); Martin wurde erschlagen, Pippin konnte fliehen. Nach der Ermordung Ebroins (680) anerkannte der neue Hausmeier Waratto Pippins Vormacht in Austrasien. Dieser Ausgleich endete 686 mit Warattos Tod, dessen Nachfolger und Schwiegersohn Berchar auch im nesutrischen Adel umstritten war. Von diesem zum Eingreifen ermuntert, erfocht Pippin der Mittlere 687 bei Tertry (an der Somme) den entscheidenden Sieg. Sowohl die Metzer Annalen wie die moderne Historiographie sehen 687 als Epochenjahr, das den Aufstieg der KAROLINGER einleitete. Pippin der Mittlere respektierte aber sowohl das Thronrecht der MEROWINGER als auch die Hausmeierstellung des unterlegenen Berchar; nach dessen Ermordung im folgenden Jahr übernahm er formell das höchste Amt und verheiratete seinen Sohn Drogo mit Berchars Tochter. Von Austrasien aus regierte er das Reich, am Hof von Nordebert, einem zuverlässigen Anhänger, vertreten. Drogo ernannte er zum Dux der Champagne. Noch vor 700 übertrug er die Hausmeierwürde auf seinen jüngeren Sohn Grimoald II., Drogo erschien nun als Dux der Burgunder. Pippin selbst, in den Quellen meist 'princeps' oder 'dux' genannt, hatte ohne eigentliches Amt die Gesamtleitung des Reiches inne. Zur Konsolidierung des Reiches gehörte notwendig die Auseinandersetzung mit den 'Stämmen', die jedoch nicht allzu erfolgreich verlief: Die autonome Stellung des aquitanischen Herzogtums blieb erhalten, und Feldzüge gegen den alemannischen Herzog (709-712) verliefen ohne nachhaltigen Erfolg, Sachsen und Bayern blieben völlig unbehelligt. Erfolgreich dagegen waren Züge gegen die Friesen (690,695); Utrecht wurde eingenommen und die fränkische Vormacht durch ein Ehebündnis abgesichert (Grimoald II. oo Theudesinde, Tochter des friesischen Herzogs Radbod). Pippin der Mittlere übertrug dem angelsächsischen Missionar Willibrord vor 703/04 Utrecht als Bischofssitz. Das Kloster Echternach, das Willibrord von der vermutlichen Schwiegermutter Pippins, Irmina, erhalten hatte, trug er Pippin und Plektrud auf, um es anschließend mit weiteren Schenkungen als karolingisches Hauskloster zurückzuerhalten. Mit der Gründung weiterer Klöster und der Förderung der Mission sicherte sich Pippin der Mittlere das fürbittende Gebet ebenso wie weitere Stützpunkte seines politischen Einflusses. Der Tod Drogos 708 und die Ermordung Grimoalds II. 714 überschatteten Pippins letzte Jahre; in Übergehung möglicher Ansprüche Karl Martells wurde unter Plektruds maßgeblichem Einfluß Grimoalds unmündiger Sohn Theudoald zum Nachfolger bestimmt. Als Pippin der Mittlere starb, waren die Konflikte der nächsten Jahre bereits vorprogrammiert.

Literatur:
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H. Bonnell, Die Anfänge des karol. Hauses, 1886 - E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karls d. Gr. (Braunfels, KdG, I, 1965), 51-62 - I. Heidrich, Titular und Urkk. der arnulf. Hausmeier, ADipl 11/12, 1965/66, 71-279 - I. Hasselbach, Aufstieg und Herrschaft der Karolinger in der Darstellung der sog. Annales Mettenses priores, 1970 - M. Werner, Der Lütticher Raum in frühkarol. Zeit, 1980, 405-368 - R. A. Gerberding, The Rise of the Carolingians and the Liber hist. Francorum, 1987 -
Biographien zur Weltgeschichte: Seite 455
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Pippin II., der Mittlere, Pippin von Heristall, Hausmeier im Frankenreich
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* um 635, † 16.12.714
Jupille

Enkel Pippins des Älteren und Bischof Arnulfs von Metz

Pippin II., der seit Ende der 70-er Jahre eine führende Stellung in Austrasien gewann, leitete mit seinem Sieg bei Tertry über den neustrischen Hausmeier Berchar die Entscheidung für die Vorherrschaft Austrasiens im Frankenreich und für den Aufstieg der KAROLINGER ein. Nach der Ermordung Berchars (688/89) übernahm Pippin II. der Mittlere die Hausmeierfunktion für das gesamte Franken-Reich. Seinen Grundbesitz, der die beiden großen Komplexe aus dem Besitz der beiden Großväter im Maas-Mosel-Raum vereinte, dehnte er durch seine Ehe mit Plektrudis bis in die Eifel und an die mittlere Mosel aus. Durch Vermählung seines Sohnes Drogo mit der Witwe Berchars, Austrudis, und die Verdrängung der MEROWINGER aus Paris und den Hauptpfalzen, in seiner Umgebung durch seinen Sohn Grimoald sicherte sich Pippin der Mittlere das entscheidende Übergewicht im gesamten Reich. Außenpolitische Erfolge erreichte Pippin II. mit der Eroberung West-Frieslands bis zum Altrhein (wahrscheinlich 690-695), das er der christlichen Mission des Angelsachsen Willibrord erschloß, und der Unterwerfung des während des 7. Jh. faktisch wieder unabhängig gewordenem Herzogtümern Thüringen. Dagegen hatte er in vier Feldzügen gegen die Alamannen keinen entscheidenden Erfolg, und auch die Bayern behauptetetn noch ihre faktische Unabhängigkeit, wenn sie auch durch fränkische Missionare kirchlich und kulturell wieder näher an das Frankenreich herangeführt wurden.
Hlawitschka Eduard: Seite 75
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"Die Vorfahren Karls des Großen

15 Pippin der Mittlere
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Pippinus, filius Ansegisili quondam, nennt sich Pippin der Mittlere wiederholt in Urkunden; vgl. C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 14, 15, 24, Seite 39ff.; desgleichen so bei Lib. Hist. Franc. c. 46, MG. SS. rer. Merov. 2, Seite 320, ud Contin. Fredegarii c. 3, ebd., Seite 170; usw.
Zur Abstammung von Begga vgl. bei Nr. 8. - Eratque Pippino principe uxor nobilissima et sapientissima nomine Plectrudis. Ex ipsa genuit filios duos; nomen maioris Drocus, nomen vero minoris Grimoaldus; Liber Hist. Franc. c. 48, Seite 323, daraus Contin. Fredegarii c. 5, Seite 171. - Pippinus aliam duxit uxorem nobilem et elegantem nomine Chalpaida, ex qua genuit filium, vocavitque nomen eius lingue proprietate Carlo; Contin. Fredegarii c. 6, Seite 712, in Anlehnung an Lib. Hist. Franc. c. 49, wo der Name Chalpaidas allerdings erst später zugefügt worden ist. Sonstige Quellen BM² 4b-21h.
Im Krieg zwischen dem Hausmeister Neustriens und Burgunds, Ebroin, und Pippin, Hausmeister Austrasiens, siegte Ebroin 680 bei Lucafo (östlich von Laon), wurde aber 681 vom neustrischen Adel ermordet. Als Exponent der austrasischen Aristokratie schlug Pippin den neustrisch-burgundischen Hausmeier Berchar 687 bei Tertry (bei Saint Quentin) und wurde Hausmeier im gesamten Franken-Reich. Er regierte seitdem selbständig und versuchte die fränkische Macht wiederherzustellen. Im Jahre 689 besiegte er den Friesen-Herzog Radbod in der Schlacht bei Wijk bij Durstedte (unweit Utrechts) und eroberte West-Friesland. In der Folgezeit unterstützte er die Missionstätigkeit des angelsächsischen Mönchs Willibrord in Friesland. Seine zwischen 709 und 712 unternommenen Feldzüge gegen die Alamannen endeten ohne Erfolg. Pippin hatte, gestützt auf den umfangreichen Grundbesitz seines Geschlechts in dem ökonomisch aufstrebenden Austrasien, auf die hier noch zahlreiche Schicht freier Bauern und auf die austrasischen Feudalherren, als Hausmeier faktisch die Funktion der Zentralgewalt ausgeübt. DieMEROWINGER-Könige waren endgültig zu Schatten-Königen herabgesunken. Da seine legitimen Söhne vor ihm gestorben waren, übertrug Pippin die Herrschaft seinem Enkel Theodebald, der sich jedoch nicht gegen Karl Martell durchsetzen konnte.

670
oo Plektrudis, Tochter des Hugobert und der Irmina
um 650 † 725

Kinder:

Grimoald II.
† April 714

Drogo Herzog der Champagne
† 708

Illegitim von Chalpaida
Karl Martell
688 † 22.10.741

Childebrand unbekannte Mutter
um 700 † nach 751

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Aufzählungszeichen  Bekannte Ereignisse in seinem Leben waren:

• Beruf: fränkischer Hausmeier.


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Pippin heiratete Chalpaida.




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